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Gröditz gewinnt als Newcomer beim sächsischen Innenstadt-Wettbewerb »Ab in die Mitte!«
Beim 22. Innenstadtwettbewerb »Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen« wurden heute (1. Dezember 2025) in Görlitz die diesjährigen Preisträger ausgezeichnet. Mit 61 Projekten aus 53 Kommunen verzeichnet der Wettbewerb die höchste Beteiligung seit seiner ersten Auslobung im Jahr 2004. Der mit 60.000 Euro dotierte Hauptpreis ging an die Stadt Gröditz für das Projekt »808 Jahre später: Wir schmieden uns 'ne echte Mitte«. Zwei Sonderpreise der Staatsregierung erhielten Burgstädt (simul+Sonderpreis »Innovative Jugend«) und Adorf/Vogtl. (Sonderpreis »Einzelhandel«). Insgesamt stellten das Sächsische Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung (SMIL) und das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (SMWA) mehr als 300.000 Euro für die Preisgelder bereit. Regina Kraushaar, Sächsische Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung und diesjährige Schirmherrin des Wettbewerbs, erklärte zur Preisverleihung: »‘Ab in die Mitte!‘ ist nicht nur ein Wettbewerb, sondern ein starkes Bekenntnis zu lebendigen Städten, die als Orte der Begegnung, für Handel und Wandel im besten Sinne des Wortes taugen. Der Wettbewerb ist erfolgreich, weil wir gemeinsam Jahr für Jahr neue Impulse für die Entwicklung unserer Innenstädte setzen können. Mehr als 680 Projekte wurden seit Beginn eingereicht – sie alle erzählen eine Geschichte von Menschen, die mit Kreativität, Engagement und Herzblut ihre Städte verändert haben. Und die Projekte sind Beispiele dafür, wie wir gemeinsam eine lebenswerte Stadtzukunft gestalten können. Das gilt für große Städte genauso wie für kleinere. Gröditz zum Beispiel, unser diesjähriger Hauptpreisträger, beweist: Starke Ideen schlummern auch in kleinen Städten!« 1. Preis für Gröditz: Ein innovativer Schritt für die Ortsmitte Die Stadt Gröditz will mit ihrem Projekt »808 Jahre später: Wir schmieden uns ’ne echte Mitte« ein markantes Zeichen setzen, indem sie den sanierten Marktplatz zur ersten bewusst gestalteten Ortsmitte entwickelt. Das Vorhaben zielt darauf ab, die Ortsmitte Gröditz‘ zu einem lebendigen, multifunktionalen Zentrum zu transformieren, das den Bedürfnissen aller Generationen gerecht wird. Durch die Aufwertung des Marktplatzes und angrenzender Bereiche soll nicht nur der öffentliche Raum revitalisiert, sondern auch ein Raum für Begegnung und Austausch geschaffen werden. Das Projekt nimmt dabei nicht nur Bezug auf die historische Bedeutung des Schmiedens für die Stadt, sondern integriert moderne, zukunftsorientierte Konzepte, die eine nachhaltige und langfristige Entwicklung fördern. Gröditz hat – als Newcomer im Wettbewerb – die Jury auf Anhieb überzeugt: Die Stadt denkt nicht nur an eine neue Mitte, sondern verbindet kurzfristige Impulse mit einer klaren langfristigen Perspektive für den öffentlichen Raum. Durch die Bürgerbeteiligung in Form von Kreativtreffs und die Unterstützung lokaler Akteure wie dem städtischen Bauhof und regionalen Vereinen für die 810-Jahr-Feier wurde das Projekt von Beginn an in die Stadtgesellschaft integriert. Die Ideen greifen zentrale Herausforderungen wie Klimaanpassung, Teilhabe und den Wandel zwischen Tradition und Zukunft auf. Im Zentrum des Projekts steht das Leitmotiv »Schmieden mit drei Schmiedefeuern«: * Schmiedefeuer 1: Die Sanierung der Treppenstufen sowie die Bepflanzung und Installation von Sitzmöbeln mit integrierten Sportelementen soll Erwachsenen nicht nur einen komfortablen, sondern auch aktiven Treffpunkt bieten. * Schmiedefeuer 2: Die Installation von mobilen Bike- und Skater-Elementen sowie einer WLAN-Säule und Solarladestation soll besonders die Jugendlichen ansprechen und für einen modernen, vernetzten Raum sorgen. * Schmiedefeuer 3: Am Röderufer soll eine Freizeit- und Liegefläche entstehen, die nicht nur den Jungen und Alten gleichermaßen Raum zur Erholung bietet, sondern mit einer Angelstelle und einer Informationstafel zu Flora und Fauna auch einen ökologischen Bildungsaspekt integriert. simul+ Sonderpreis »Innovative Jugend« geht nach Burgstädt Der simul+ Sonderpreis »Innovative Jugend« des SMIL wurde Burgstädt für das Projekt »Jugend bewegt. Stadt erlebt: MehrWert im Wanderspace Burgstädt« verliehen. Das Vorhaben bindet Jugendliche in die Entwicklung der Innenstadt ein, als Projektmotor schaffen sie gemeinsam mit anderen Generationen neue Gestaltungsräume. Durch kreative Formate wie Graffiti, Siebdruck und Stadtgartenaktionen wird die Innenstadt bereichert. Das Projekt zeigt, ganz im Sinne der nachhaltigen Stadtentwicklung, wie junge Menschen Impulse setzen können, wenn sie nicht nur Nutzer, sondern auch Mitgestaltende sind. Der Sonderpreis ist mit 15.000 Euro dotiert. Adorf/Vogtl. erhält Sonderpreis »Einzelhandel« des SMWA Adorf, das Tor zum Oberen Vogtland, erhält den ebenfalls mit 15.000 Euro dotierten »Sonderpreis Einzelhandel« des SMWA für das Vorhaben »Netzwerk Perlmutter – Lebenswert in der Stadt«. Die Kleinstadt im Vogtlandkreis kann auf eine viele Hundert Jahre lange Herstellung von Perlmutter-Waren verweisen, die 2005 mit der Schließung der letzten produzierenden Firma endete. Zahlreiche Initiativen mit dem Oberthema »Perlmutter« sollen dieses Kapitel sächsischer Industriekultur weiter sichtbar machen. »Adorf hat uns mit seinem von A bis Z durchdachten Konzept überzeugt. Die Stadt im Musikwinkel beweist eindrucksvoll, wie man eine Tradition lebendig hält und in die Zukunft überträgt«, begründet Wirtschaftsminister Dirk Panter die Entscheidung des SMWA und sagt weiter: »Adorf vereint öffentliche Investitionen in das Erlebnismuseum Perlmutter mit einem themenbezogenen Wirtschaftsnetzwerk. Dabei ist es besonders erfreulich, dass sich Händler und Dienstleister mit dem Alleinstellungsmerkmal Perlmutter identifizieren und eigene innovative Ideen entwickeln – von essbaren Flussperlmuscheln in der Bäckerei über die Muschelsülze in der Fleischerei bis hin zu Perlmuttergestecken im Blumenhaus.« Die Abschlussveranstaltung des 22. City-Wettbewerbs fand heute im »Kulturforum Görlitzer Synagoge« statt. Er wurde in diesem Jahr unter dem Motto »Unsere Stadt: Wert? MehrWert. LebensWert!« geführt. Alle Preisträger im Überblick 1. Preis (60.000 Euro) * Stadt Gröditz: »808 Jahre später: Wir schmieden uns 'ne echte Mitte« 2. Preis (jeweils 40.000 Euro) * Stadt Hainichen: »balanceGLEIS« * Große Kreisstadt Zittau: »Zittau. Dein Platz zum Bleiben!« 3. Preis (jeweils 20.000 Euro) * Große Kreisstadt Auerbach/Vogtl.: »Schocken3 – Kino.Kultur.Kreativ« * Große Kreisstadt Pirna: »Wohnzimmer Schössergasse« * Stadt Pockau-Lengefeld: »Stadtzentrum als Lieblingsort – Stadt-Spiel-Mitte« Sonderpreise * Stadt Burgstädt: simul+ Sonderpreis »Innovative Jugend« des SMIL für das Vorhaben »Jugend bewegt. Stadt erlebt: MehrWert im Wanderspace Burgstädt« (15.000 Euro) * Stadt Adorf/Vogtl.: Sonderpreis »Einzelhandel« des SMWA für das Vorhaben »Netzwerk Perlmutter – Lebenswert in der Stadt« (15.000 Euro) * Große Kreisstadt Görlitz: Sonderpreis »Licht« der NEL GmbH für das Vorhaben »Die Spur der Sterne« (Sachpreis) * Große Kreisstadt Flöha: Sonderpreis »Digitalisierung« der IT Innerebner GmbH für das Vorhaben »Flöhaer Bankgeschichten« (Sachpreis) * Stadt Zwickau: Sonderpreis »Stadt I Planung I Recht« des Büros für Städtebau GmbH und Rechtsanwalt René Hobusch für das Vorhaben »Wurzel.Wandel.Werk. – Ein grüner Impulsraum für Zwickaus Innenstadt« (Sachpreis) Anerkennungspreise (jeweils 10.000 Euro) * Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz: »Mehr? Stadt. Leer! Winterdorf mit Eisbahn in Annaberg-Buchholz« * Stadt Augustusburg: »Augustusburger 360° Klangwelt 2.0 – DAS Kulturdenkmal Mittelsachsen für das 21. Jahrhundert« * Große Kreisstadt Hoyerswerda: »DIE ENTSCHEIDUNG! – EINE STADT TANZT« * Stadt Leisnig: »Lebendige Apfel-Tradition mit Mehrwert – nachhaltig & regional erleben!« * Große Kreisstadt Limbach-Oberfrohna: »Schattenseiten? Endlich mal was Gutes!« * Stadt Oederan: »Natur- und Kunstpark DREI SCHWANEN« * Stadt Ostritz: »Gemeinsam am runden Tisch – den Markt beleben wir« * Große Kreisstadt Pirna: »Pirnaer Knirpse – Eine Innenstadt voller Geschichten« * Große Kreisstadt Wurzen: »L(i)ebenswerter Markt Wurzen – ab durch die Mitte!« * Stadt Zwickau: »Wurzel.Wandel.Werk. – Ein grüner Impulsraum für Zwickaus Innenstadt« Hintergrund: Der Wettbewerb »Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen« ist im Freistaat ein erfolgreiches Instrument zur kreativen und nachhaltigen Innenstadtbelebung. Bei dem 2004 ins Leben gerufenen Format handelt es sich um eine »Public Private Partnership« – eine von der privaten Wirtschaft (Industrie- und Handelskammern und weitere Sponsoren) gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen getragene Initiative. Alle Kosten, die über die Preisgelder hinausgehen, trägt die Wirtschaft. Das Sächsische Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung, das 2025 die Schirmherrschaft innehat, und das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz stellen die Preisgelder aus Haushaltsmitteln bereit. Weitere Informationen zu den aktuellen und bisherigen Vorhaben finden Sie auf der Internetseite des City-Wettbewerbs (www.abindiemitte-sachsen.de). -
Bund unterstützt weiterhin NSU-Dokumentationszentrum in Chemnitz
Der Bund stellt 2026 Mittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro für die Förderung des »Offenen Prozess« in Chemnitz sowie weiterer dezentraler Erinnerungsorte und Aufarbeitungsinitiativen zur Verfügung. Dies hat der Bundestag im Rahmen des Haushaltsbeschlusses für 2026 entschieden. Sozialministerin Petra Köpping erklärt dazu: »Die Entscheidung des Bundestages ist ein großer Erfolg für die sächsische Zivilgesellschaft. Dem Projektteam von »Offener Prozess« ist mit der Einrichtung eines Dokumentationszentrums in Chemnitz entgegen mancher Widrigkeiten ein bundesweit bislang einmaliger Erfolg gelungen, der Strahlkraft weit über die Stadt hinaus entfaltet. In engem Kontakt mit den Betroffenen des NSU-Komplex leistet die Einrichtung wertvolle Bildungsarbeit, die gut angenommen wird und verstetigt werden soll. Ich freue mich deshalb sehr, dass diese Arbeit auch auf Bundesebene gewürdigt wird und weiter finanziell unterstützt werden soll. Langfristig wünsche ich dem Chemnitzer Standort eine dauerhafte Perspektive für seine wichtige Bildungsarbeit und die Aufnahme in die geplante Bundesstiftung mit dem in Nürnberg vorgesehenen Hauptstandort eines NSU-Dokumentationszentrums.« Die sächsische Zivilgesellschaft engagiert sich seit Jahren intensiv in der Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex. Deshalb konnte das bundesweit erste Dokumentationszentrum im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt 2025 in Chemnitz eröffnet werden. Diese Pilotphase 2024/25 finanzierten der Freistaat Sachsen und der Bundesbeauftragte für Kultur und Medien mit je 2 Millionen Euro. Der »Offene Prozess« ist seit 25. Mai 2025 ein lebendiger Ort des (Ver-)Lernens und Nachdenkens, der Begegnung, des Gedenkens, Forschens und Diskutierens. In einem halben Jahr wurden in Chemnitz ca. 14.000 Besucherinnen und Besucher gezählt, über 200 Führungen mit insgesamt über 2000 Teilnehmenden erreicht und mehr als 50 Veranstaltungen sowie zahlreiche Workshops mit verschiedenen Zielgruppen angeboten. Um die Fortsetzung dieser erfolgreichen Arbeit zu ermöglichen, hat der Sächsische Landtag im aktuellen Doppelhaushalt für 2026 erneut Mittel in Höhe von rund 2 Millionen Euro bereitgestellt. Das zivilgesellschaftliche Konsortium hat eine gGmbH gegründet, um die Arbeit im nächsten Jahr auf ein neues Fundament zu stellen und verstetigen zu können. Hintergrund: Eine das Dokumentationszentrum tragende Stiftung soll im Laufe des Jahres 2026 durch ein Bundesgesetz auf den Weg gebracht werden. Entsprechend der Machbarkeitsstudie der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) soll der Dezentralität des NSU-Komplex dabei durch ein Mehrstandortekonzept Rechnung getragen werden. Als bundesweit erstes Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex sollte der Standort Chemnitz in der Folge in die Stiftung integriert und seine Finanzierung durch Bund, Land und Kommune dauerhaft gesichert werden. -
Wechsel in der Geschäftsführung der Staatlichen Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft
Zum 1. Dezember 2025 übernimmt Dr. Mario Marsch die Funktion des Geschäftsführers und damit die Leitung der Staatlichen Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft (BfUL). Er folgt Dr. Mathias Böttger, der die BfUL seit 2015 leitete und nun in den Ruhestand eintritt. Staatsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch: »Mit Dr. Böttger verabschieden wir eine verdiente und herausragende Führungspersönlichkeit. Er hat über viele Jahre die Geschicke des Staatsbetriebes gelenkt und mit Beharrlichkeit und diplomatischem Geschick die Interessen der BfUL vertreten. Für seine engagierte Arbeit danke ich Dr. Böttger herzlich und wünsche ihm alles Gute für seinen verdienten Ruhestand. Zugleich freue mich sehr, dass wir mit Dr. Mario Marsch einen ausgewiesenen Experten im Bereich Umweltforschung, Wissenschaft und Verwaltung für die Stelle des Geschäftsführers der BfUL gewinnen konnten. Der Staatsbetrieb wird von Menschen getragen, die sich stets verpflichtet fühlen, Umweltdaten unabhängig und auf höchstem Qualitätsniveau zu erheben. Unter der neuen Leitung von Dr. Marsch wird die BfUL diese wichtige Aufgabe konsequent fortsetzen.« Dr. Mario Marsch ist promovierter Forstwissenschaftler und war seit 2012 im Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) als Abteilungsleiter für Grundsatzangelegenheiten für Umwelt, Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung tätig. Zuvor leitete er den Forstbezirk Dresden – eine Funktion, in der er vielen Bürgerinnen und Bürgern durch öffentlichkeitswirksame Projekte, Medienbeiträge und regionale Waldthemen bekannt wurde. »Ich bedanke mich für das Vertrauen, das mir mit dieser Aufgabe entgegengebracht wird«, sagt Dr. Mario Marsch. »Den Staatsbetrieb zu führen bedeutet für mich Verantwortung für eine Einrichtung, die für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Freistaat eine wichtige Rolle spielt. Die BfUL steht für fachlich fundierte, unabhängige Arbeit. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möchte ich diese Position weiter stärken – mit Sachlichkeit, Praxisnähe und einem klaren Blick auf die Herausforderungen der kommenden Jahre.« Hintergrund: Die Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft (BfUL) ist eine Behörde im Geschäftsbereich des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft. Sie erhebt, überwacht und bewertet Daten über den Zustand von Boden, Wasser und Luft sowie zu Umweltradioaktivität, Meteorologie, Naturschutz und der Landwirtschaft im Freistaat Sachsen einschließlich des Betriebs von Messnetzen und Laboren. Darüber hinaus untersucht die BfUL unter anderem Pflanzen und Saatgut, analysiert Futtermittel und Proben, unter anderem im Rahmen der Düngemittelverkehrskontrolle. -
Senat äußert sich zur Preisgestaltung bei vorzeitiger Ausstattung mit intelligenten Messsystemen
In einem vor dem Oberlandesgericht in erster Instanz geführten Verfahren der Verbraucherzentrale gegen die Stadtwerke Olbernhau (9 UKL 1/25) haben sich die Parteien gütlich verständigt. Die Klägerin hatte von der Beklagten die Abgabe einer Unterlassungserklärung verlangt. Hintergrund war, dass die Beklagte in ihrem Preisblatt für die vorzeitige Ausstattung mit einem intelligenten Messsystem einen Preis von 217,53 € festgesetzt hatte. Die Klägerin war der Auffassung, dies verstoße gegen § 35 Messstellenbetriebsgesetz (MsbG); es sei ein Preis von höchstens 100,00 € zulässig. Der Senat hat in der mündlichen Verhandlung der Auffassung, ein höherer Betrag als 100,00 € dürfe nicht verlangt werden, eine Absage erteilt. Vielmehr dürfe der Messstellenbetreiber - hier die Beklagte - einen angemessenen Preis festsetzen. Bis zu einem Preis von 100,00 € werde die Angemessenheit gesetzlich vermutet. Lege er einen höheren Preis fest, müsse der Messstellenbetreiber im Streitfalle die Angemessenheit beweisen. Dies entspreche dem klaren Wortlaut von § 35 MsbG. Die Beklagte hat in der mündlichen Verhandlung angekündigt, ihre Kalkulation vorzulegen. Um eine Beweisaufnahme zu vermeiden und weil sie ohnehin ihr Preisblatt bereits geändert hatte, gab sie in der Verhandlung gleichwohl die gewünschte Unterlassungsklärung zu Protokoll ab. Die Parteien haben daraufhin den Rechtsstreit übereinstimmend für erledigt erklärt. Im Anschluss hat der Senat beschlossen, dass die Parteien die Gerichtskosten des Verfahrens je zur Hälfte zu tragen haben (sog. Kostenaufhebung). Denn der Ausgang des Verfahrens war offen und wäre vermutlich durch ein Sachverständigengutachten zu klären gewesen. Was die Stadtwerke Olbernhau für die vorzeitige Ausstattung mit intelligenten Messsystemen konkret in Rechnung stellen kann, ist damit weiterhin nicht gerichtlich entschieden. (Beschluss vom 13.11.2025, Az.: 9 UKL 1/25). -
Fußmatte in Brand gesetzt | Radfahrerin schwer verletzt | Mann hatte Drogen dabei
Autoren: Marko Laske (ml), Lukas Reumund (lr), Uwe Hofmann (uh) Landeshauptstadt Dresden Fußmatte in Brand gesetzt Zeit: 29.11.2025, 21:55 Uhr Ort: Dresden-Strehlen Am vergangenen Wochenende haben Unbekannte eine Fußmatte sowie Schuhe vor einer Wohnungstür in einem Mehrfamilienhaus am Otto-Dix-Ring in Brand gesetzt. Hausbewohner endeckten das Feuer und konnten es schnell löschen. Verletzt wurde niemand. Zum Sachschaden liegen noch keine Angaben vor. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen schwerer Brandstiftung. (ml) Landkreis Meißen Radfahrerin schwer verletzt Zeit: 29.11.2025, 16:15 Uhr Ort: Gröditz Eine Radfahrerin (70) hat bei einem Unfall auf der Wainsdorfer Straße schwere Verletzungen erlitten. Die 70-Jährige war auf dem Geh- und Radweg der Wainsdorfer Straße unterwegs, als sie über einen Bordstein stürzte. Sie kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Der Sachschaden beträgt rund 20 Euro. (uh) Ohne Fahrerlaubnis unter Einfluss berauschender Mittel Zeit: 30.11.2025, 20:15 Uhr Ort: Coswig, OT Brockwitz Am Sonntagabend haben Polizisten auf der Dresdner Straße eine Autofahrerin (47) gestoppt, die ohne Fahrerlaubnis gefahren war. Die Beamten kontrollierten einen VW Golf, der immer wieder von der Spur abkam und dabei auf die Gegenspur geriet. Sie stellten fest, dass die Frau nicht über eine Fahrerlaubnis verfügte. Zudem zeigte ein Atemalkoholtest einen Wert von rund 0,6 Promille an und ergab ein Drogentest den Einfluss von Amphetaminen. Im Auto fanden die Polizisten ein Tütchen mit Amphetaminen. Sie veranlassten eine Blutentnahme und untersagten die Weiterfahrt. Gegen die deutsche Staatsbürgerin wird nun wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, wegen des Fahrens unter dem Einfluss berauschender Mittel sowie wegen des unerlaubten Drogenbesitzes ermittelt. (lr) Münzfach aufgehebelt Zeit: 29.11.2025, 20:00 Uhr bis 30.11.2025, 16:00 Uhr Ort: Großenhain Unbekannte haben am Wochenende den Münzautomaten einer öffentlichen Toilette beschädigt. Die Täter hebelten die Abdeckung des Automaten auf. Es gelang ihnen jedoch nicht an das Geldfach zu gelangen. Sie hinterließen einen Schaden in Höhe von etwa 250 Euro. (lr) Unter Alkoholeinfluss gefahren Zeit: 29.11.2025, 17:10 Uhr Ort: Priestewitz, OT Lenz Am Samstag haben Polizisten einen Autofahrer (42) gestoppt, der unter dem Einfluss von Alkohol gefahren war. Polizisten, die auf dem Weg zum Dienst waren, fuhren zwischen Großdobritz und Lenz hinter einem Seat her, der unabhängig vom Tempolimit mal schneller, mal langsamer fuhr und immer wieder von der Fahrspur abkam. Dabei fuhr er in den Gegenverkehr oder verfehlte Bäume am Straßenrand nur knapp. Bei der Kontrolle stellten die herbeigerufenen Beamten fest, dass der 42-Jährige mit etwa 1,3 Promille unter Alkoholeinfluss stand. Sie stellten den Führerschein des deutschen Staatsbürgers sicher, veranlassten eine Blutentnahme und fertigten die Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr. (lr) E-Bike gestohlen Zeit: 28.11.2025, 18:00 Uhr bis 30.11.2025, 07:45 Uhr Ort: Coswig Unbekannte haben in den vergangenen Tagen ein E-Bike im Wert von etwa 4.500 Euro aus einem Keller gestohlen. Die Täter gelangten auf bislang unbekannte Weise in den Keller eines Mehrfamilienhauses an der Straße Am Mittelfeld und entwendeten das Fahrrad. (lr) Schmierereien hinterlassen Zeit: 28.11.2025, 11:10 Uhr bis 30.11.2025, 15:10 Uhr Ort: Klipphausen Unbekannte haben auf einem Spielplatz an der Straße Pinnenweg sowie an Verkehrszeichen und Hinweistafeln in umliegenden Ortschaften mehrere Graffiti hinterlassen. Unter anderem verwendeten die Täter rassistische Wörter. Eine Schadenssumme ist noch nicht bekannt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. (lr) Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Mann hatte Drogen dabei Zeit: 29.11.2025, 23:35 Uhr Ort: Pirna Polizisten des Reviers Pirna ermitteln gegen einen Mann (40) wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Beamten kontrollierten den 40-Jährigen auf dem Dohnaischen Platz. Dabei warf der deutsche Staatsangehörige etwas von sich. Die Polizisten suchten und fanden ein Cliptütchen mit Crystal. Sie stellten das Betäubungsmittel sicher und fertigten die entsprechende Anzeige. (uh) Graffitischmierereien Zeit: 30.11.2025, 10:40 Uhr Ort: Freital-Zauckerode In den zurückliegenden Tagen haben Unbekannte einen Einkaufsmarkt sowie ein Wohnhaus im Bereich der Oppelstraße beschmiert. Die Täter verunzierten die Fassaden mit verschiedenen bis zu eineinhalb Meter großen Schriftzügen. Abschließende Schadensangaben liegen noch nicht vor. (ml)